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10:00 Uhr, 16.04.2024

Bitkom: Hamburg bei der Digitalisierung an der Spitze vor Berlin und Bayern

Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones) - Hamburg ist bei der Digitalisierung Spitzenreiter im Länderindex des Branchenverbands Bitkom. Darauf folgen Berlin und Bayern, während Sachsen-Anhalt und Thüringen die Schlusslichter unter den 16 Bundesländern bilden. Konkret wurden die Bereiche "digitale Wirtschaft", "digitale Infrastruktur", "Governance & digitale Verwaltung" sowie "digitale Gesellschaft" untersucht. Mecklenburg-Vorpommern punktet laut Bitkom mit digitalen Schulen, Schleswig-Holstein mit einer überdurchschnittlich guten Infrastruktur, Sachsen bei digitaler Verwaltung, so Bitkom.

"Es zeigen sich enorme Unterschiede zwischen den digital führenden Ländern und den Nachzüglern. Aber die meisten Länder erzielen in einzelnen Bereichen Top-Werte", erklärte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst.

Der Untersuchung zufolge erreicht Hamburg in den Kategorien digitale Infrastruktur und digitale Verwaltung einen Spitzenplatz, Berlin punktet vor allem in der Kategorie digitale Wirtschaft. Aber auch jenseits der Stadtstaaten gehören Länder in einzelnen Kategorien zu den Vorreitern: So liegt demnach etwa Mecklenburg-Vorpommern in der Kategorie digitale Gesellschaft auf dem ersten Platz. Schleswig-Holstein belegt beim Ausbau der digitalen Infrastruktur einen für ein Flächenland "hervorragenden" Platz zwei, so Bitkom.

Insgesamt haben die Stadtstaaten in der Untersuchung im Durchschnitt besser abgeschnitten als Flächenländer. Auch ein hohes Bruttoinlandsprodukt pro Kopf sowie eine hohe Anzahl von Unternehmen und Hochschulen im Land haben sich Bitkom zufolge insbesondere in Ländern mit einem hohen Digitalisierungsgrad feststellen lassen. Die alten Bundesländer erreichen demnach im Durchschnitt einen Indexwert von 63 Punkten, die neuen Länder einen Wert von 54 Punkten. Die drei Stadtstaaten kommen im Durchschnitt auf 68 Punkte, die Flächenländer hingegen nur auf 58 Indexpunkte.

"Dass in den dichtbesiedelten Stadtstaaten leichter Glasfasernetze ausgebaut oder mit Mobilfunkmasten schneller eine hohe 5G-Abdeckung erzielt werden kann, liegt auf der Hand. Gleichwohl zeigen Länder wie Schleswig-Holstein oder auch Niedersachsen, dass der Ausbau durch politische Maßnahmen auch in Flächenländern entscheidend vorangebracht werden kann", betonte Wintergerst. Zwar gebe es bestimmte strukturelle Merkmale, die Fortschritte bei der Digitalisierung begünstigten. Vor allem aber seien politischer Wille und Durchsetzungskraft entscheidend, so Wintergerst.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

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