Kommentar
09:20 Uhr, 16.04.2024

Erwarten Anleger insgeheim eine weitere Zinserhöhung?

Die Rendite 10-jähriger Anleihen steigt wieder. Wenn der nächste Zinsschritt nach unten ist, macht das dann überhaupt Sinn?

Je länger die Laufzeit einer Anleihe ist, desto weniger hängt sie vom Leitzins ab. Bei Anleihen mit kurzer Laufzeit ist das anders. Steht der effektive Leitzins wie z.B. jetzt in den USA bei 5,33 %, macht es wenig Sinn, dem Staat für einen Monat Geld für einen Zins von 4 % zu leihen. Kurze Laufzeiten orientieren sich stark am Leitzins.

Zu einem niedrigen Zins Geld für eine kurze Laufzeit zu verleihen, macht keinen Sinn. Viel höher ist der Zins allerdings auch nicht. Das Risiko ist sehr gut abschätzbar. Auf Sicht von einigen Monaten ist die Unsicherheit in Bezug auf die Leitzinsentwicklung ebenso klein wie die Unsicherheit rund um die Inflationsrate und die Bonität eines Staates.

Auf Sicht von zehn Jahren oder mehr ist die Unsicherheit sehr viel größer. Man kann nur erahnen, wie hoch die Inflationsrate in den kommenden zehn Jahren sein wird. Dass Renditen von Anleihen mit langer Laufzeit auf einem anderen Niveau als der Leitzins liegen, ist daher nachvollziehbar.

Zugriff auf alle stock3-Artikel

Mit Code STARTPLUS 1. Monat gratis!
1. Monat für
0,00 € 11,99 €

Deine Vorteile:

  • Alle Artikel auf stock3 uneingeschränkt lesen
  • Exklusive Trading-Setups & Investmentideen von Börsenprofis
  • Expertenanalysen: fundamental und charttechnisch
Jetzt kostenlos testen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

Mehr über Clemens Schmale
  • Makroökonomie
  • Fundamentalanalyse
  • Exotische Basiswerte
Mehr Experten